Nach den momentan gängigen Definitionen ist ein kindliches Trauma das Selbsterleben oder Miterleben einer bedrohlichen Lebenssituation, die in dem Kind starke Ängste auslöst, ohne dass es die Möglichkeit hat auf Schutz, Hilfe oder Bewältigungs-Methoden zu hoffen.
Das Gefühl, schutzlos ausgeliefert zu sein und das Gefühl von Hilflosigkeit kann eine dauerhafte Erschütterung des Vertrauens in sich selbst, in die Umwelt und in das Leben forthin bewirken.
- Ablehnung des Fötus/Embryos in der Schwangerschaft
- Schwierige Geburt
- Hungern oder dursten müssen
- Übermäßige Kälte oder Hitze-Erfahrungen
- Bei großen Ängsten nicht beruhigt werden
- Körperliche Gewalt erfahren
- Mechanische Versorgung von Babys / Kleinkindern
- Alleingelassen oder eingesperrt werden
- Erleben von Gewalt zwischen den Eltern
- Sexuelle Misshandlung oder Missbrauch
- Eltern unter Drogen-, Alkohol- oder Entzugseinfluss
- Wahnwelten psychotischer Eltern
- Unfähigkeit depressiver Eltern
- Überforderung als Partnerersatz
- Kriegshandlungen
- Naturkatastrophen
- Unfälle
- Angriffe eines Tieres
- Lebensbedrohliche Erkrankungen
- Verlust vertrauter Menschen
- Medizinische Maßnahmen oder ein Krankenhausaufenthalt
Wird ein kindliches Trauma nicht erkannt und behandelt,
kann das zu Entwicklungsverzögerungen,
körperlichen Krankheiten,
Intelligenzverlust,
Persönlichkeits-Veränderungen,
sozial-emotionalem Fehlverhalten
und vielem mehr führen.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Anzeichen bei Kindern
- Schreien
- Schreckhaftigkeit
- Fütter- u. Gedeihstörung
- Schlafstörung
- Bindungsstörung
- Unruhe
- Schneller Wechsel der Grundstimmung meist durch geringfügige Reize – häufige Stimmungsschwankungen
- Impulsives Verhalten und auffälliges Sozialverhalten
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Eine übermäßige Wachsamkeit und Schreckhaftigkeit
- Ein Zustand der Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit gegenüber der Umwelt, Gefühlskälte
- Angst
- Ein Verstummen, ein Nicht-Sprechen-Können oder Wollen, ein sprachlicher Entwicklungs-Rückfall in eine frühere Kindheitsphase
- Eine gleichmäßige sich immer wiederholende Bewegung, z.B mit dem Kopf schaukeln oder das Schaukeln mit dem ganzen Körper, besonders vor dem Einschlafen
- Zurückfallen in eine frühere Phase der Kindheits-Entwicklung
- Die Neigung für ein körperliches Unwohlsein und für Krankheitsanzeichen (z.B. Bauchweh), die nicht auf krankhafte körperliche Befunde zurückzuführen sind, trotzdem eine medizinische Behandlung anzustreben
- Eine sich wiederholende Reinszenierung des Traumas im Spiel
- Die Abspaltung von Erinnerungen oder ganzen Persönlichkeitsanteilen. Unerträgliche Erfahrungen werden ausgeblendet
- Ticks: in kurzen Abständen sich wiederholende, unwillkürliche , nervöse Muskelzuckungen – besonders im Gesicht
- Ein Verstummen, ein Nicht-Sprechen-Können oder Wollen, ein sprachlicher Entwicklungs-Rückfall in eine frühere Kindheitsphase
- Nächtliches Bettnässen
- Einkoten bei Kindern, die bereits als sauber galten und den Stuhlgang schon erlernt hatten
- Sozialer Rückzug
- Alpträume
- Konzentrations- und Schulleistungsstörungen
- Plötzliche heftige Wutanfälle mit schreien, beißen, treten, Haare ziehen
- Verbale Verletzungen und beschimpfen der Mitmenschen
- Risiko- bzw. selbstverletzendes Verhalten
- Zerstörungsdrang
- Fremdgefährdung
- Teilweiser oder kompletter Erinnerungsverlust
- Verlust von Wahrnehmung und Gefühlen und Reizen
- Verlust der Körperkontrolle Bewegungsstörungen und Krampfanfälle
- Schuldgefühle und Depression
- Selbstmordgefährdung
Was ist eine Sonnenstunde?
Was geschieht in der Traumapädagogik?
Die Realität der Traumatisierung wird anerkannt.
Wir schaffen einen schützenden Rahmen und beschützende Bedingungen, wo das Kind sich sicher und geborgen fühlen kann.
Die Stärkung der Ich-Funktionen des Kindes ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Tätigkeit.
Wir entwickeln Zukunftsaussichten und realisierbare Förderziele.
Wir bieten eine systemische Traumapädagogik an, in der die Lebensumwelt des Kindes und die Bewältigung trans-generationaler Traumata mit einbezogen werden.
Dem Kinde wird vermittelt, dass sein Verhalten und seine Empfindungen, seine Ängste und Wutausbrüche normale Reaktionen auf erlebte abnormale Zustände sind.
Wir haben ein reichhaltiges Repertoire von Bewältigungs-Strategien und Stabilisierungs-Methoden und sind so in der Lage auf jedes Kind ganz individuell einzugehen.
Wir arbeiten mit dem „Mehrere-Wege-Modell“, um Zwang zu vermeiden und unterstützen die Eigeninitiative des Kindes.
Unsere Traumapädagogische Förderung nennt sich Sonnenstunde, damit die Tätigkeit eine lichtvolle Prägung bekommt.
Wir stärken die ureigenen Fähigkeiten des Kindes, um sie zu Bewältigungsmethoden werden zu lassen.
Im Training der Gefühle unterstützen wir das Kind, seine Befindlichkeit wahrzunehmen und sich auf eine angebrachte Art und Weise mitteilen zu können.
Die Motivation für uns liegt in der Frage:
Was brauchst du und wie können wir dich begleiten, damit dein Leid, deine Lebensgeschichte eine erträgliche für dich wird?
Kein Wesen kann zu Nichts zerfallen!
Das Ew’ge regt sich fort in allen,
am SEIN erhalte dich beglückt!
Das SEIN ist ewig: denn Gesetze
bewahren die lebend’gen Schätze,
aus welchen sich das All geschmückt.
Johann Wolfgang von Goethe
Wenn du an einer traumapädagogischen Einzelförderung für Dein Kind/Pflegekind interessiert bist, dann nimm Kontakt mit unserem Verein auf oder buche gleich ein kostenloses Kennenlern-Gespräch.